- Moodmusic
- Moodmusic[englisch/amerikanisch, 'muːdmjuːzɪk], eine in den Vierzigerjahren aufgekommene Form der Unterhaltungsmusik, die bestimmte Stimmungen (mood = »Stimmung«) suggerieren oder erzeugen wollte. Dabei handelte es sich um eine stark kommerzialisierte Variante des Bigband-Swing (Swing), die vor allem an die harmonischen und arrangiertechnischen Effekte von Duke Ellingtons (1899-1974) Moodstyle anknüpfte. Typische Vertreter waren Paul Weston (1912-1996) und Jackie Gleason (1916-1987) mit ihren Orchestern. Eine besondere Verwendung fand die Moodmusic sehr bald in Hollywoods Filmindustrie, da sie sich vorzüglich als illustratives Mittel zur Verdeutlichung innerer psychischer Zustände der Filmhelden eignete. Hier entstand ein so großer Bedarf an solcher Musik, dass ähnlich den Kinotheken ganze Kataloge bereits fertiger Aufnahmen zusammengestellt wurden. Nach der gewünschten Stimmung konnte so sehr schnell die passende Musik herausgesucht werden. Der vor allem mit dem Fernsehen weiter wachsende Bedarf an illustrativer Hintergrundmusik ließ schließlich kommerzielle Moodmusic-Bibliotheken entstehen, die aus der vorhandenen Musik alles geeignete Material nach seinem Stimmungswert sortiert anbieten. Für private Zwecke, wie die Vertonung von Amateurfilmen, werden solche Zusammenstellungen inzwischen auch auf Tonträgern vertrieben. In Europa sind die wichtigsten Anbieter von Moodmusic-Kollektionen KPM, Bruton Music und Boosey & Hawkes in London sowie die Pariser Firma Editions Montparnasse 2000.
Universal-Lexikon. 2012.